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Thinkpad X1 Yoga Convertible unter Linux (Windows)


Warum ein Convertible?

Ein Convertible vereint die Funktionen eines Tablets und eines Notebooks mit Tastatur. Das ThinkPad bietet mit seinem 13,3-Zoll-Display ein beeindruckend großes Bild im Vergleich zu anderen Tablets. Es lässt sich sowohl per Finger als auch mit dem (sehr guten) Wacom-Stift bedienen, der im Lieferumfang enthalten ist. Zusätzlich gibt es die klassische Lenovo-Tastatur mit TrackPoint und ein Touchpad mit Lagesensor, das Drehungen des Geräts erkennt.

Modellwahl und Preis-Leistung

Meine Wahl fiel auf das Lenovo Yoga X1 Gen 3 – ein Modell, das durch sein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt und auch in den Generationen 4 und höher vergleichbare Vorteile bietet. Refurbished, mit Garantie, lässt sich das Gerät oft zu einem attraktiven Preis erwerben. Ich habe mich für die Variante mit Intel i7-Prozessor, 16 GB RAM und 512 GB NVMe-Speicher entschieden, um eine hohe Geschwindigkeit zu gewährleisten.

Dual-Boot mit Linux und Windows

Linux bietet eine große Freiheit, was Konfiguration und Software angeht. Ein Ubuntu-Derivat wie Pop!_OS ist gut an das Gerät angepasst und bietet durch die Debian-Abstammung eine breite Software-Auswahl. Diesmal habe ich mich jedoch für Zorin OS in der Core-Variante entschieden.

Der Installationsablauf beginnt mit der Windows-Installation. Bei der nachfolgenden Linux-Installation sollte man die Partitionierung manuell anpassen, indem die Windows-Partition beispielsweise auf 50 % verkleinert wird.

Snapshots

Für die Root-Partition empfiehlt sich das BTRFS-Dateisystem. Eine separate Partition für den Datenaustausch ist heute nicht mehr erforderlich, da Ubuntu NTFS-Partitionen direkt mounten kann. Dies eröffnet die Möglichkeit, Timeshift-Snapshots effektiv zu nutzen.

Installieren lässt sich Timeshift ganz einfach mit:

sudo apt install timeshift

Der erste Snapshot wird sofort erstellt, ohne zusätzlichen Speicherplatz zu benötigen. Nachfolgende Snapshots sind ebenfalls blitzschnell und beanspruchen nur den Platz für Änderungen seit dem letzten Snapshot. Die automatische Snapshot-Erstellung kann nach eigenen Wünschen konfiguriert werden – ein Beispiel:

Displayrotation

Im Tablet-Modus oder bei Drehung des Geräts muss das Display automatisch rotieren. Dafür eignet sich folgendes Script: screen_autorotate.py. Nach dem Download kann es ausführbar gemacht und unter /usr/local/bin abgelegt werden, sodass es beim Start des Desktops automatisch lädt. Ich habe dies vereinfacht, indem ich einen Symlink in ~/.config/autostart angelegt habe.

Weitere Anpassungen

Der Wacom-Stift ist sofort einsatzbereit und muss nicht konfiguriert werden. Der Fingerabdrucksensor ist hingegen weniger praktisch: Auch nach der Authentifizierung muss der Benutzer zum Login ausgewählt werden, und der Sensor entsperrt keine Keyrings.

Zusätzlich könnte der Linux Assistant eine gute Hilfe sein, um das System weiter zu optimieren: Linux Assistant herunterladen. Ausgewählte Windows-Programme lassen sich übrigens auch mit Bottles unter Linux betreiben – ideal, um Windows seltener starten zu müssen.

Fazit

Akkulaufzeit und Mobilität

Mit dem Lenovo Yoga X1 Gen 3 ist mobiles Arbeiten gut möglich. Der Akku bietet eine solide Laufzeit, die bei alltäglicher Nutzung (Surfen, Dokumentenbearbeitung, etwas Multimedia) mehrere Stunden durchhält. Im Tablet-Modus ist das Gerät leicht und handlich, was es ideal für unterwegs macht. Zudem fühlt sich die Verarbeitung robust an, sodass man sich auch bei häufigem Transport keine Sorgen machen muss.

Leistung im Alltag

Dank des i7-Prozessors und der 16 GB RAM meistert das Yoga X1 die meisten Aufgaben mühelos. Es ist bestens für Office-Arbeiten, Multitasking und leichte kreative Anwendungen wie Bildbearbeitung geeignet. Grafikintensives Gaming ist jedoch nur eingeschränkt möglich, da keine separate Grafikkarte vorhanden ist. Insgesamt liefert das Gerät eine stabile und schnelle Performance, die den Bedürfnissen im Alltag bestens gerecht wird.

Erfahrungen mit der Linux-Integration

Die Linux-Integration funktioniert reibungslos – von den Eingabegeräten bis hin zur Displayrotation und den meisten Hardware-Funktionen. Unter Zorin OS ist das System stabil und flüssig, ohne dass man viel konfigurieren muss. Bei Bedarf sind für einige Anpassungen hilfreiche Tools, wie der bereits erwähnte Linux Assistant, verfügbar. Insgesamt ist die Erfahrung mit Linux auf dem Yoga X1 sehr positiv, und es läuft nahezu so gut wie unter Windows.

Innerhalb kurzer Zeit erhält man ein vollständig einsatzbereites Gerät zu einem sehr fairen Preis.